29.10.2017

   

Wissenswertes über Schienbeinschoner


Sie sind zwingend vorgeschrieben, ihre Ausformung ist jedoch nicht genau reglementiert. Einzig vom Stutzen müssen sie bedeckt sein. Die Rede ist natürlich von den Schienbeinschützern. 

Sie schützen den Unterschenkel vor Prellungen, Schrammen und Brüchen und vor den Folgeschäden wie z.B. Knochenhautentzündung. Alles sehr unnötige Verletzungspausen. 

Ein ständig auftretendes Problem ist das zuverlässige Fixieren der Schützer. Obwohl sie vor Verletzungen schützen nerven sie. Man schwitzt darunter, sie scheuern und regelmäßig müssen sie wieder zurechtgerückt werden. 

Damit dieser an sich nützliche Gegenstand so wenig wie möglich vom Spiel ablenkt hilft es die folgende Fakten zu kennen.  



Material


Die Schützer aus einer Mischung von Kunststoffsschale und Schaumstoffpolsterung haben sich auf dem Markt durchgesetzt. Ganz klar, sie bieten zuverlässigen Schutz und darum geht es schließlich. Aber auch Schoner aus Schaum mit PVC- oder Textilmantel sind erhältlich.

Vom Material der Polsterung auf der Innenseite hängt es hauptsächlich ab, wieviel Schweiß sich dauerhaft am Bein ansammelt und die Haut dadurch gereizt wird. Ob Moosgummi, Schaumstoff, Polyestergewebe: mit Trockenheit ist hier nicht zu rechnen. 

Die Strapsen, die der Befestigung dienen, bestehen gemein hin aus Polyester und Elastan, sind also auch vollständig aus Kunstfasern. In der Kombination sind die Schoner im Wesentlichen Bakteriensammelplätze und deshalb regelmäßig abzuspülen, abzuwischen oder in Essiglösung einzuweichen. 


Größe


Wie oben erwähnt ist die Reglementierung der Schützer recht schwammig ( DFB Regelwerk 2017/ 18, Regel 04, Punkt 2 ). Sie müssen vom Stutzen vollständig bedeckt sein, aber das gilt eben auch für Pappen, Taschentücherpackungen und Einlegesohlen. 

Damit man mehr Freude als Ärger hat sollten die Schoner so selbstverständlich wie Hosen und Schuhe richtig passen. Jedes Paar Beine unterscheidet sich schließlich wesentlich von anderen, beim Kauf sollte deshalb auf jeden Fall die Möglichkeit wahrgenommen werden die Ware anzuprobieren

Entscheidend für den Tragekomfort ist vor allem die Ausformung des Wadenmuskels. Bei großen Muskeln können die Haltestrapse zu kurz sein und die Durchmesser der Schale zu klein. Dann schneidet sich der Schoner sowohl vorne als auch hinten ins Fleisch. 

Man kann sich gegebenfalls auch online die Größentabellen der Hersteller anschauen, allerdings ist mir schleierhaft, wie man von der Körpergröße auf die genaue Ausbildung der Unterschenkel schließen kann. 



Modelle/ Fixierung


Die Art der Befestigung ist vor dem Kauf zu bedenken, wobei es regelkonform ist die Schienbeinschützer sowohl über als auch unter dem Stutzen zu fixieren. Nur farblich angepaßt muß sie sein.

Einige Schoner kommen mit integrierten Haltestrapsen daher. Diese sollten auf jeden Fall verstellbar sein, damit sie an den Träger angepaßt werden können und nicht so schnell ausleiern. 

Die altbekannten Stutzenhalter sind in vielen Farben erhältlich, da sie, über dem Stutzen getragen, sich nicht farblich von diesen abheben dürfen. Sie sind elastisch und werden mit Klettband verschlossen. 

Dann sind da noch die Überzieher bzw. integrierte Schoner. Die strapsenfreie Variante ist zuverlässig, umfassend und hält gut am Bein. Nachteilig ist aber die Mehrteiligkeit, d.h. hier können Teile in der Kabine verloren gehen. Zu dem ist es unmöglich sie über die Schuhe an- oder auszuziehen. 

Für gefährdete oder kürzlich verletzte Spieler ist der Knöchelschützer auf dem Vormarsch. Der ist entweder schon am Schoner dran oder kann einzeln dazugekauft werden. Er sitzt durch den Unterfußzug sicher am Fuß.  

Die Befestigung mancher Systeme ist nach Verlust der Einzelteile nur mit Tape zu bewerkstelligen. Dies ist die bekannteste und am meisten verbreitete Form der Fixierung. Und nach dem Spiel auf unrasiertem Bein auch die schmerzhafteste! Man kann gerne einmal experimentieren, mit welchem Tape die Ausrüstung am besten hält, wahrscheinlich mopst man einfach  jenes, das der Physio im Koffer hat. 

Eine gute Alternative dazu ist die Fixierbinde. Bei dieser hat man auch eine große Auswahl an Farben und idealerweise kann der Physiotherapeut dabei aushelfen sie zu besorgen. Preislich liegt sie im selben Rahmen wie das gewöhnliche Gewebetape. Die unschlagbaren Vorteile: Gazofix läßt sich nach Gebrauch wesentlich leichter Aufschneiden oder schlicht abwickeln. Insgesamt kann die elastische Fixierbinde erheblich flächendeckender auf das Bein gewickelt werden ohne Aufzutragen.


Natürlich sollte man sich auch bei der Auswahl der Schienbeinschonern ein wenig Zeit nehmen. Vor allem sollte man sich aber von der bunten Auswahl nicht beeindrucken lassen und die für das eigene Bein angenehme Form und Größe aussuchen. 


Um das Tragen noch schmackhafter zu machen: personalisierte Schienbeinschützer mit Namen, Nummer, Wunschfarben oder Foto. 

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Photo credit: Pexels