10.09.2017

   

Wider den Schweiss, Teil 2


Grundlegendes zum Schweißgeruch und dessen Bekämpfung habe ich im Teil 1 der Serie dargelegt. In dieser Woche will ich deshalb etwas genauer über die Deotypen, die Anwendung und die oft in Frage gestellten Inhaltsstoffe informieren. 

Kein Mensch gleicht dem anderen und daher schwitzen wir aufgrund unserer Körpereigenschaften und Lebensgewohnheiten unterschiedlich stark. Es ist auch klar, daß wir nicht alle dieselben Darreichungsformen und Inhaltsstoffe verwenden und vertragen können. 



Typen/ Darreichungsformen



Da sind z.B. die Deo- Roller. Sie sind klein und handlich und können sehr gezielt auf kleineren Körperflächen eingesetzt werden. Dies gilt auch für Deo- Sticks und Kristalle, sie arbeiten jedoch mit festeren, tropffreien Auftragsstoffen, die ausnahmslos industriell hergestellt werden. Deokristalle sind nämlich keine Naturprodukte. 

Die bekanntesten Typen sind Deo- Sprays und Zerstäuber. Die Dosen und Flaschen sind jedoch größer und benötigen mehr Platz im Gepäck, dafür wirken sie erfrischend und benetzen größere Hautpartien. Ein wesentlicher Nachteil ist, daß sie Treibgase  enthalten und diese das Deopuder fein nicht nur auf der Haut, sondern auch in der Luft verteilen, so daß es in größeren Mengen eingeatmet wird. 

Etwas gewöhnungsbedürftig kommen zwei weitere Alternativen der Geruchseindämmung daher. Da ist zum einen das Deopuder, daß man mit der Puderquaste aufträgt, wie schon in der Renaissance, als das Puder als einziges Hygienemittel galt. Es ist hautfreundlich, giftfrei und sogar leicht selber herzustellen.  

Zum anderen ist da Deocreme, die ebenfalls besonders hautfreundlich ist. Sie wird mit der Hand, aus der Tube oder dem Topf aufgetragen, daher ist die Darreichungsform gewöhnungsbedürftig, schließlich werden die Hände eingesetzt. Aber gleiches gilt schließlich auch für Haargel. 


Inhaltsstoffe


Nun zu den Inhaltsstoffen, die dafür sorgen, daß Deodorants uns und unsere Umwelt vor Schweissgeruch bewahren. 


  • Alkohol: Wirkt desinfizierend und tötet die Gestank verursachenden Bakterien auf der Haut ab. Er ist daher der wichtigste Inhaltsstoff für Deos, die keine Aluminiumsalze beinhalten. 

  • Parfüm: Neben dem Alkohol ein wesentlicher Bestandteil, da sie trotzdem auftretende Gerüche schlicht überlagern. Allergiker reagieren oft genau auf diesen Inhaltsstoff. 

  • pflanzliche Inhaltsstoffe: Mancher Tee vermindert die Schweißbildung, gleiches gilt für viele Kräuterderivate, die sich in Deos wiederfinden. Bereits bekannt als alte Hausmittel sind neben Salbei, Walnuss, Bockshorn, Nelken, Ysop, Bartflechte u.a., die nebenbei auch irritierte Haut beruhigen. 

  • mineralische Inhaltsstoffe: Kieselerde und Talkum saugen Schweißrückstände auf und sorgen für ein kühlendes und angenehm trockenes Gefühl. 

  • Antitranspirantien: ...sind z.B. Zinkoxid, Aluminiumchlorhydrat, Aluminiumchlorid. Sie verengen kurzfristig die Schweißdrüsen und wirken antibakteriell. Der Effekt kann jedoch langfristig wirken und die Drüsen vollkommen verschließen. Der Einsatz von Aluminiumsalzen ist in letzter Zeit in die Kritik geraten, wissenschaftlich gesehen sind die nachgesagten negativen Effekte aber weder eindeutig nachzuweisen noch zu widerlegen. 

Allergiker finden mittlerweile eine große Auswahl an hautfreundlichen und schadstoffreien Deodorants nicht nur in der Apotheke, sondern ebenfalls in den Drogerien. Von dieser Entwicklung profitieren auch alle anderen Verbraucher. 

Zum Abschluss sei gesagt, daß es weder ein perfektes Deodorant für alle, noch ein fleckenfreies gibt. Unabhängig davon, was die Werbung sagt. 


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