11.02.2018

   

Tattoopflege


Wahrscheinlich könnte man jetzt trefflich streiten, ob ich dieses Thema auf dieser Bühne ansprechen sollte. Schließlich kucken auch junge Menschen herein. Aber Tätowierungen gehören nun mal zum Alltag und zum Sport, liebe Eltern. Für alle, die mit dem Gedanken spielen ihre Haut verzieren zu lassen, deshalb ein paar nützliche Hinweise. 


Vorgespräch


Für gewöhnlich findet zunächst ein Vorgespräch statt, in dem es um die Motivwahl und die Platzierung geht. Hierbei sollte gleichzeitig festgestellt werden, ob ihr einen guten Draht zum Künstler habt und wie es um die hygienischen Bedingungen steht. Ein guter Tätowierer wird dir seinen Arbeitsplatz unaufgefordert zeigen und seine Erfahrungen mit dir teilen. 

Falls du bestimmte Vorstellungen, Einwände oder Fragen zu Schattierungen, Farbgebung oder generellem Zeichenstil hast halte damit nicht hinterm Berg. Das spätere Kunstwerk unter deiner Haut ist eine Coproduktion zwischen dir und dem Tattooartist. 

Insgesamt gilt: Du allein sollst mit dem Bild glücklich werden, lasse dich deshalb nicht nur von Trends und anderen Meinungen beeinflussen. 

Wichtig ist bei der Planung dann auch noch, wann du dich 'peikern' läßt. In den kommenden zwei Tagen solltest du keinen Sport machen und im Anschluß 8 Wochen langes Baden und Sonneneinstrahlung vermeiden. Somit ist klar: Der Hochsommer bietet sich nicht gerade an, um sich verschönern zu lassen. 

Termin vorbereiten


Jetzt aber 'ran an die Farbe! Ein Termin ist gefunden oder findet direkt nach dem Vorgespräch statt. Achte im Vorfeld auf deinen Kreislauf. Du solltest etwas im Magen haben, also folge deinen Essgewohnheiten und tauche bitte nicht verkatert auf. Es handelt sich trotz allem um einen Eingriff, der nicht ganz spurlos an deinem Organismus vorbeigeht.  

Beim ersten Mal ist es normal etwas nervös zu sein. Man weiß ja nicht genau, was da auf einen zukommt, oder? Es ist jedenfalls so ähnlich wie bei einem Wettkampf, bereite dich in deinen Lebensgewohnheiten in der gleichen Weise vor. 


Vergleichen kann man das Schmerzaufkommen übrigens je nach Empfindlichkeit mit einem Bienenstich oder einem starken Sonnenbrand. 


Pflege


Entscheidend für die Qualität nach dem Tätowieren ist übrigens die Pflege in den ersten Tagen. Dadurch werden Farbbrillianz, gleichmässige Flächenfüllungen und feinste Linien beeinflußt. 

Das betroffene Hautareal ist in etwa wie eine Schürfwunde zu behandeln. D.h. es muß Luft 'ran und ansonsten nur Wundsalbe ( ohne Vaseline ) und Baumwollstoff. Ein Abdecken der Wunde durch Verbände sollte nur kurzfristig stattfinden und ansonsten nur durch saubere T- Shirts stattfinden.

Vor dem hauchdünnen Auftragen der Salbe ( 3x täglich ) bitte die Hände waschen. Und ansonsten nicht zu viel an dem Kunstwerk 'rumfummeln oder gar knibbeln. Falls es juckt, und das wird es tun, nicht kratzen. Versuch es mal mit drüberstreichen oder sanftem Klopfen. Das Jucken ist für mich das Schlimmste an einem Tattoo, aber da muß man eben auch durch. 

Lange, heiße Duschen und Bäder sind übrigens genauso Tabu wie Chlor- und Meerwasser. Und Sonnenbank. Und Strand und Liegewiese. Und renn' nicht direkt zum Pumpen in die Muckibude. 

Weitere Infos bekommst du übrigens auch von deinem Tattooartist. Er ist der Fachmann für den gesamten Vorgang. Falls du Fragen hast, frag' nach. 

Top 10 Fehler     Allette Bunt