28.05.2017

   

Strandläufe


Wer schon einmal auf Sand gelaufen ist, der hat sicherlich selber schon festgestellt, daß es sehr anstrengend ist. Der flexible und unregelmäßige Untergrund beansprucht sehr viel mehr Muskeln, als beim Lauf auf Gras, Asphalt, Tartan oder Grand. Zum einen muß der Körper unter extremen Umständen das Gleichgewicht halten und dabei auch noch kraftvoll und zielgerichtet vorwärts arbeiten. 

Hört sich das übertrieben an?
Vielleicht. Aber tatsächlich ist Gehen auf ebener Fläche bereits kontrolliertes Vorwärtsfallen. Im Sand ist jeder Schritt ein Rätselraten für den Körper, der in sehr kurzen Zeitspannen darauf reagieren muß, ob der Fuß auf  Senken oder Erhöhungen trifft, in welche Richtung die Abrollfläche geneigt ist und wie sehr der Untergrund nachgibt. Der gesamte Vorgang ähnelt deutlich mehr einem Kamelritt, als man gemeinhin annimmt. 

Daher sollte man die Laufstrecke gründlicher und vor allem deutlich kürzer planen, als man es bei seiner Hausrunde tut. Zum Einstieg reichen 10- 15 Minuten.

Zum Beispiel sollte der Großteil des Laufes nahe am Ufer stattfinden, dort wo sich die Wellen brechen und der Untergrund fester ist. Zwischendurch sollte in Intervallen eine Strecke von  50- 100 m in tiefem Sand zurückgelegt werden. Taste dich vorsichtig an deine Leistungsgrenze heran. 

Da der Strände aus physikalischen Gründen eine Neigung aufweisen empfiehlt es sich eine gewisse Strecke zu laufen, um anschließend umzukehren, und denselben Abschnitt wieder zurückzulaufen. So gleicht sich das Gefälle aus und die Muskulatur wird so auf beiden Seiten gleichmäßig belastet. 

Falls du es noch nicht versucht hast, dann zieh' versuchsweise die Joggingschuhe aus und schnall sie dir auf den Rücken. Barfußlaufen aktiviert die gesamte Fußmuskulatur, schmirgelt die Hornhaut und stimuliert die Fußsohle. Auch die Zehen können sich, ganz befreit, am Jogging beteiligen.

Kleiner Nachteil: man muß mit Schnittverletzungen durch Glasscherben oder Muscheln rechnen, daß ist aber an den vielen geharkten und abgesammelten Strandabschnitten kein Problem. 

Als kleiner Bonus steht es einem frei hin und wieder einen Schritt ins Wasser zu machen. Spaß ist ja ausdrücklich erlaubt!

Wie man sieht sind Läufe im Sand anspruchsvoll und sollten nur bei voll aufgeladenem Akku betrieben werden. Daher eignen sie sich im Wesentlichen in der Saisonvorbereitung und frühestens nach halbwegs absolviertem Urlaub zum Aufbau von Kondition und Muskelstabilität. 

Und jetzt wünsche ich gute Erholung in der wohlverdienten Sommerpause!





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